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Photo by Patrick Pahlke on Unsplash
Gelbsucht beim Menschen hat sicherlich jeder schon mal gehört. Auch unsere Hauskatzen können davon betroffen sein, nur sieht man ihnen die Gelbsucht häufig nicht so schnell an. Was sich überhaupt hinter dem Begriff „Gelbsucht“ verbirgt, wie Halter eine Gelbsucht bei ihren Katzen erkennen können und welche Behandlungsmöglichkeiten existieren, ist in diesem Artikel Thema. Außerdem enthält er weitere wertvolle Tipps, die Katzenbesitzern weiterhelfen.
Was ist eine Gelbsucht?
Die Gelbsucht ist keine Krankheit an sich. Sie ist ein Symptom, welches bei verschiedenen Krankheiten entstehen kann. Häufig ist der Stoffwechsel der Leber betroffen, aber auch Probleme mit der Galle oder bestimmte Parasiten, welche die roten Blutkörperchen angreifen, können eine Gelbsucht auslösen. Der wissenschaftliche Name der Gelbsucht lautet Ikterus.
Erkennen einer Gelbsucht
Bei der Gelbsucht verfärbt sich die Haut der Katze gelblich. Vor allem im Maul ist dies gut zu erkennen. Das Zahnfleisch und der Gaumen verlieren dabei ihre kräftige rote Färbung. Auch die Sklera, der weiße Bereich der Augen, wird dabei gelb. Bei einer starken Gelbsucht verfärbt sich außerdem die Iris. Hat die Katze eine helle Haut, kann die Gelbsucht auch durch ihr Fell erkennbar sein. Begleitende Symptome der Gelbsucht hängen von ihrem Auslöser ab. Handelt es sich um eine Lebererkrankung, verweigern die Tiere häufig ihr Futter, magern ab und leiden an Durchfall und Erbrechen. Auch allgemeine Müdigkeit tritt bei Gelbsucht oftmals zusätzlich auf.
Behandlung
Eine Gelbsucht sollte immer tierärztlich behandelt werden, um die Ursache für dieses Symptom zu ermitteln. Dafür sind verschiedene diagnostische Mittel notwendig. Der Tierarzt wird der Katze Blut abnehmen und die Anzahl ihrer roten Blutkörperchen bestimmen. Ist diese zu niedrig, liegt die Ursache der Gelbsucht vermutlich in einer Bluterkrankung. Auch die Leberwerte wird er kontrollieren. Sind diese erhöht, deutet dies auf eine Leberinsuffizienz oder eine Leberverfettung hin.
Möglicherweise sind auch weitere Untersuchungen nötig. Gewebeproben und Ultraschalluntersuchungen der inneren Organe sowie weitere Blutwerte wie Antikörpertests können den Auslöser der Gelbsucht weiter eingrenzen. Ist die Ursache ermittelt, wird der Tierarzt eine entsprechende Therapie verordnen. Dazu können Medikamente zur Unterstützung der Galle, stoffwechselfördernde Mittel, eine Futterumstellung, Virostatika, Antibiotika und Mittel zur Parasitenbekämpfung gehören. Bei schweren Fällen kann der Tierarzt unterstützend Infusionen verabreichen, um das geschwächte Tier aufzupäppeln.
Verlauf und Prognose
Eine Gelbsucht sollte unbedingt behandelt werden. Sie deutet nicht selten auf eine schwerwiegende Krankheit hin. Reagiert der Halter schnell und kann der Tierarzt die Krankheit rasch bekämpfen, stehen die Heilungschancen gut. Wie gut hängt jedoch immer auch davon ab, was die Gelbsucht ausgelöst hat. Eine massive Entzündung der Leber beispielsweise kann, selbst wenn sie schnell behandelt wird, dennoch zu bleibenden Einschränkungen der Leberfunktionen führen.
Die Katze sollte während der Behandlung möglichst wenig Stress ausgesetzt werden. Eine deutliche Besserung ihres Zustandes ist, abhängig von der auslösenden Krankheit, nach wenigen Tagen bis einigen Wochen zu erwarten. Unbehandelt versterben deutlich mehr Katzen an den Folgen einer Gelbsucht, wobei auch hier die Ursache den Verlauf beeinflusst. Gelbsucht kann als Folge verschiedener schwerer Krankheiten auftreten. Diabetes mellitus, FIP und Feline Leukämie sind nur einige Beispiele, welche in jedem Fall behandelt werden müssen.
Was Katzenhalter tun können
Die Leber ist ein Organ mit einer enormen Regenerationsfähigkeit. Das ist auf der einen Seite gut, da sie sich nach einer erfolgreichen Behandlung sogar wieder vollständig erholen kann. Andererseits bedeutet dies auch, dass Leberprobleme häufig erst dann sichtbar werden, wenn die Leber bereits stark betroffen ist. Halter sollten ihre Tiere daher gut beobachten und bereits bei einer beginnenden Gelbsucht ihren Tierarzt aufsuchen.
Vermutet der Halter eine Gelbsucht bei seiner Katze, kann auch ein Blick in ihre Ohren hilfreich sein. Die dünne Haut im Inneren der Ohren zeigt schon früh eine gelbe Färbung. Lässt die Katze sich nicht ins Maul schauen, sind die Ohren daher eine Alternative. Gelbsucht kann durch Übergewicht ausgelöst werden. Katzenhalter sollten daher unbedingt auf das Gewicht ihrer Katzen achten, um eine Fettleber als Auslöser einer Gelbsucht ausschließen zu können. Weitere vorbeugende Maßnahmen sind leider nicht möglich.
Schlagwörter: Behandlung einer Gelbsucht bei Katzen, Gelbsucht bei Katzen, Gelbsucht bei Katzen erkennen, Prognose einer Gelbsucht bei Katzen, Symptome einer Gelbsucht bei Katzen, Verlauf einer Gelbsucht bei Katzen Last modified: 4. April 2023