Written by 8:00 Gesundheit des Hundes, Haustier Ratgeber, Hunderatgeber

Diabetes beim Hund: Symptome, Ursachen & Behandlung

Hundehalter erfahren im Folgenden alles Wichtige zum Diabetes.
Hund wird von dem Herrchen gedrückt
Text vorlesen lassen
Getting your Trinity Audio player ready...
Anzeige

Photo by Eric Ward on Unsplash


Diabetes ist eine sehr häufige Krankheit beim Menschen. Auch unsere Hunde können daran ganz plötzlich daran erkranken. Hundehalter erfahren im Folgenden alles Wichtige zum Diabetes: Was genau sich hinter dieser Krankheit verbirgt, wie sie sie bei ihren Hunden erkennen können und wie die Behandlung verläuft. Außerdem finden sich am Ende des Artikels wichtige Tipps und Infos, wie Halter eines Hundes mit Diabetes ihren Alltag gestalten sollten.

Was ist Diabetes?

Diabetes ist eine Stoffwechselstörung, bei der der Körper keinen Zucker verarbeiten kann. Das in der Bauchspeicheldrüse hergestellte Hormon Insulin, welches für den Zuckerstoffwechsel nötig ist, wird entweder nicht produziert oder seine Wirkung ist gestört. Wenn der Hund frisst und die Kohlenhydrate in seinem Futter verdaut, wandern diese als Zucker ins Blut. Normalerweise reguliert der Körper den Blutzuckerspiegel automatisch, indem er Insulin ausschüttet. Bei Diabetes geschieht dies nicht, bzw. das Insulin wirkt nicht mehr. Als Folge davon verbleibt der Zucker im Blut und reichert sich dort an. Er kann ohne Insulin nicht in die Zellen gelangen und diese versorgen. Diabetes tritt bei allen Hunden auf. Die Ursachen sind nicht genau bekannt. Übergewicht begünstigt die Krankheit jedoch. Wird ein Hund über längere Zeit falsch und vor allem zucker- und fettreich ernährt, baut sein Körper eine Resistenz gegen sein eigenes Insulin auf.

Sein Körper muss dann immer mehr dieses Hormons ausschütten, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Bauchspeicheldrüse den Insulinbedarf nicht mehr decken kann. In diesem Fall spricht man Typ-2-Diabetes. Typ-1-Diabetes hat andere Ursachen. Dabei kann die Bauchspeicheldrüse gar kein Insulin mehr produzieren. Die Gründe dafür sind verschieden. Es kann sich um eine Autoimmunerkrankung handeln, bei der die weißen Blutkörperchen des Hundes die Zellen der Bauchspeicheldrüse angreifen, die Insulin herstellen. Auch genetische Ursachen sind möglich. Eine chronische Pankreasentzündung sowie verschiedene Umwelteinflüsse stehen ebenfalls im Verdacht, Diabetes auslösen zu können. Darüber hinaus kann eine länger andauernde Behandlung mit Kortison und das Cushing-Syndrom, bei dem der Körper selbst Kortison bildet, zu Diabetes führen. Hat der Diabetes eine andere Erkrankung als Ursache, kann eine rechtzeitige Behandlung dieser den Diabetes wieder verschwinden lassen.

Symptome von Diabetes beim Hund

Hunde entwickeln die gleichen Symptome wie Menschen mit Diabetes. Zunächst zeigt sich häufig vermehrter Durst und Harndrang. Der Körper versucht auf diese Weise, den Zucker aus dem Blut über die Nieren auszuscheiden. Auch Müdigkeit, trübe Augen, schlechtes Fell und eine gestörte Wundheilung können auftreten. Außerdem riechen Hunde mit unbehandeltem Diabetes aus der Schnauze stark süß oder säuerlich. Der Geruch erinnert an Aceton oder Alkohol. Bleibt Diabetes länger unbehandelt, magern die Tiere ab, obwohl sie normal oder sogar deutlich mehr fressen.

Anzeige

Behandlung von Diabetes beim Hund

Diabetes wird durch Blut- und Urintests diagnostiziert. Ein erhöhter Blutzuckerwert, der länger anhält und nicht von selbst sinkt, ist ein Hinweis auf die Krankheit. Da der Hund bei Diabetes Zucker über den Urin ausscheidet, hilft ein Teststreifen, der auf Glukose anschlägt, ebenfalls. Behandelt wird Diabetes über die Gabe von Insulin und eine Ernährungsumstellung. Dabei ist es möglich, dass letztere bei Hunden mit Typ-2-Diabetes ausreicht, um ihren Insulinbedarf so zu regulieren, dass ihr Körper diesen allein decken kann. Bei Typ-1-Diabetes ist das nicht möglich. Diese Hunde brauchen in jedem Fall täglich Insulin. Die benötigte Insulinmenge ist individuell verschieden. Zu Beginn der Krankheit steht daher häufig eine Eingewöhnungsphase, in der der Bedarf des Hundes ermittelt wird. Dieser kann sich in der ersten Zeit noch verändern. Daher sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Tierarzt unbedingt zu empfehlen.

Verlauf und Prognose von Diabetes beim Hund

Behandelt haben Hunde mit Diabetes eine ebenso lange Lebenserwartung wie gesunde Hunde. Unbehandelt verläuft Typ-1-Diabetes tödlich. Kann der Zucker das Blut nicht verlassen, führt er zu einer Übersäuerung des Blutes. Die Folge ist ein diabetisches Koma, aus dem der Hund nicht mehr erwacht und verstirbt. Auch Typ-2-Diabetes verläuft unbehandelt über längere Zeit tödlich, wenn die Insulinresistenz zu hoch ist. Die Tiere verhungern, obwohl sie fressen. Ein diabetisches Koma ist bei Typ-2-Diabetes ebenfalls möglich.

So sollten Hundehalter mit einem erkrankten Tier umgehen

Diabetes kann jede Hunderasse treffen. Insgesamt ist etwa ein Prozent aller Hunde in Deutschland zuckerkrank. Beagle, Pudel, Labrador und Golden Retriever sowie der Dobermann, Spitz und einige Schnauzer erkranken jedoch häufiger daran. Routine hilft Hunden mit Diabetes enorm. Findet die Fütterung und Insulingabe jeden Tag zu gleichen Zeit statt, fällt es ihnen leichter, das Insulin aufzunehmen und zu verarbeiten. Außerdem bietet es sich an, die Futter- und Insulinmenge auf zwei Mahlzeiten, bzw. Spritzen am Tag zu verteilen, zwischen denen etwa acht Stunden liegen sollten. Leckerlis zwischendurch sollten auf ein Minimum reduziert werden. Das Insulin sollte nur gegeben werden, wenn der Hund bereits gefressen hat. Gerade bei schlecht fressenden Hunden lässt sich ansonsten die benötigte Insulinmenge kaum einschätzen. Gibt der Halter zu viel Insulin, kann der Hund im schlimmsten Fall in einen Schock verfallen.

Besitzer eines Hundes mit Diabetes sollten daher immer Traubenzucker dabei haben, um ihrem Hund diesen im Fall einer Unterzuckerung geben zu können. Regelmäßige leichte Bewegung verbessert die Aufnahme von Insulin. Leichtes Training sollte daher möglichst täglich stattfinden. Lange, anstrengende Wanderungen sind nicht zu empfehlen. Sie können den Hund schnell unterzuckern lassen. Infektionen können den Insulinbedarf verändern. Die normale Menge reicht dann manchmal nicht mehr aus oder hat sogar so gut wie keinen Effekt. Halter sollten in diesem Fall nicht eigenmächtig mehr Insulin spritzen, sondern ihren Hund zu ihrem Tierarzt bringen. Dieser wird die Insulinmenge kontrolliert erhöhen und gleichzeitig den Infekt behandeln. Klingt dieser ab, normalisiert sich auch der Insulinbedarf wieder.

Anzeige

Schlagwörter: , , , , Last modified: 4. April 2023
Close