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Photo by Conner Baker on Unsplash
Selbst an Demenz zu erkranken oder einen geliebten Menschen auf diese Weise Stück für Stück zu verlieren, löst in vielen Menschen Angst aus. Leider macht diese Krankheit auch vor Hunden nicht halt. Was bei einer Demenz passiert, wie man sie als Halter erkennt und wie man sie behandeln kann, wird im Folgenden erklärt. Außerdem enthält der Artikel wichtige Tipps für Halter dementer Hunde, die den Alltag erleichtern.
Was ist Demenz bei Hunden?
Demenz, oder wie es bei Hunden heißt, das kognitive Dysfunktionssyndrom, ist eine Krankheit des Gehirns. Dabei kommt es zum Absterben von Nervenzellen. Zuvor lagert sich vermehrt Eiweiß in den betroffenen Zellen ab. Diese Ablagerungen bestehen aus Abfallstoffen, welche beim normalen Zellstoffwechsel entstehen und in der Regel abtransportiert werden. Bei beginnender Demenz ist das nicht mehr der Fall. Mit der Zeit führen sie dazu, dass die Nervenzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden können und schließlich absterben. Die Krankheit tritt besonders bei alten Hunden auf. Jeder fünfte Hund über neun Jahre und mehr als zwei Drittel aller Hunde über 15 leiden darunter. Es handelt sich nicht um eine normale Alterserscheinung. Wieso bei manchen Hunden im Alter Hirnzellen absterben und bei anderen nicht, ist bisher nicht geklärt.
Symptome einer Demenz bei Hunden
Vor allem jene Nervenzellen, die für Erinnerungen und die Orientierung zuständig sind, sterben bei dieser Krankheit ab. Daher kommt es besonders in diesen Bereichen zu verändertem Verhalten. So kann ein dementer Hund plötzlich Kommandos vergessen, die er zuvor jahrelang problemlos befolgt hat. Er verliert die Orientierung, bewegt sich gleichzeitig vermehrt, aber ohne Ziel. Auch ein apathisches Anstarren der Wand ist möglich. Häufig kommt es im Verlauf der Krankheit zu verändertem Verhalten anderen Tieren oder dem Besitzer gegenüber. Das kann sich in gesteigerter Anhänglichkeit, Ängstlichkeit oder auch Aggressivität äußern. Der Gemütszustand des Hundes kann sich dabei sehr plötzlich ändern. Darüber hinaus werden viele Hunde mit Demenz irgendwann unsauber, verweigern ihr Futter oder ändern ihren Tag-Nacht-Rhythmus.
Behandlung einer Demenz bei Hunden
Das kognitive Dysfunktionssyndrom ist nicht heilbar. Das Fortschreiten der Krankheit kann durch frühe und gezielte Therapie jedoch hinausgezögert werden. Die Therapie besteht meist aus einer Kombination aus Medikamenten, welche die Hirnleistung fördern, einer Futterumstellung und leichter mentaler Stimulation durch den Besitzer. Letztere sollte den Hund nicht überfordern, sondern sein Gehirn aktiv halten. Viele kurz Spaziergänge helfen beispielsweise schon. Diese sollten zum Teil an neue Orte führen. Auch das Lernen neuer Kommandos oder Suchspiele sind hilfreich. Auf diese Weise können die Symptome der Demenz gelindert und in manchen Fällen ihr Verlauf verlangsamt werden.
Verlauf und Prognose
Wird die Demenz früh erkannt und behandelt, können in den meisten Fällen Erfolge erzielt werden. Das setzt voraus, dass auch der Besitzer gut mitarbeitet und der zusätzlichen Belastung gewachsen ist. Unbehandelt ist der Verlauf der Krankheit ungewiss. Völlig desorientierte Tiere könnten sich verlaufen oder greifen im schlimmsten Fall ihren Besitzer an, da sie diesen nicht mehr erkennen. An sich tödlich ist die Krankheit nicht. Sie macht Hunde jedoch anfälliger für andere Infektionskrankheiten, welche im Alter häufiger tödlich verlaufen.
Was Tierhalter tun können
Es gibt keine vorbeugenden Maßnahmen, die eine Demenz effektiv verhindern können. Das richtige Futter ist jedoch eine Möglichkeit, die Gefahr zu reduzieren. Das Futter sollte immer auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sein. Diese ändern sich auch im Alter. Um eine beginnende Demenz frühzeitig zu erkennen, sollten Hundehalter mit ihren alten Tieren etwa zweimal jährlich zum Tierarzt gehen. Es ist außerdem wichtig, dass sie ihre Hunde genau beobachten, um Veränderungen in ihrem gewohnten Verhalten schnell zu erkennen. Das kognitive Dysfunktionssyndrom verläuft beim Hund sehr ähnlich wie die Demenz beim Menschen.
Routine ist sehr wichtig, um dem Tier Sicherheit zu vermitteln. Halter sollten daher Stress im Alltag vermeiden und ihrem Hund einen möglichst gleichen Tagesablauf ermöglichen. Altbekannte Gegenstände wie Spielzeuge oder Kuscheldecken können ihnen ebenfalls als Anker dienen. Kleine Veränderungen sind häufig dennoch nötig. Oftmals hilft es einem dementen Hund, wenn sein Futter und Wasser direkt neben seinem Liegeplatz stehen. Auf diese Weise muss er nicht danach suchen. Auch ein Nachtlicht oder eine andere Lichtquelle bei Nacht hilft dem Hund bei der Orientierung.
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