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Photo by Oleg Didenko on Unsplash
Neben einer Kolik ist Hufrehe die größte Angst vieler Pferdeliebhaber. Diese Krankheit kann jedes Pferd treffen und das Leben von Pferd und Reiter dauerhaft verändern. Wie es zur Hufrehe kommt, wie man sie erkennt und bekämpft, erfahren Pferdehalter hier. Zusätzlich enthält dieser Artikel von Haustierguide Tipps, wie man einer Hufrehe vorbeugen kann.
Was ist eine Hufrehe?
Eine Hufrehe ist eine Huftierkrankheit. Ihr zugrunde liegt eine Entzündung der Huflederhaut. Die Huflederhaut verbindet normalerweise das Hufbein und die Hornkapsel. Erkrankt ein Pferd an Hufrehe, löst sich die Huflederhaut durch die Entzündung von der Hornkapsel ab. Geschieht dies vollständig, spricht man von „Ausschuhen“.
Hufrehe bei Pferden erkennen und die Ursachen finden
Die Ursachen für Hufrehe sind vielfältig. Am häufigsten wird die Krankheit durch falsche Futtermittel ausgelöst. Energiereiche Nahrung entspricht nicht der natürlichen Ernährung von Pferden. Die darin oftmals enthaltenen Fruktane, langkettige Kohlenhydrate, können von Pferden nur bedingt verdaut werden. Gase und Toxine bilden sich dabei. Letztere können sich in der Huflederhaut anreichern und so Hufrehe auslösen.
Auf ähnliche Weise kommt es zu einer Hufrehe, wenn das Pferd giftige Pflanzen frisst. Die Giftstoffe lagern sich in der Huflederhaut an und lösen irgendwann die Krankheit aus. So kann es auch zu Hufrehe kommen, wenn eine Stute nach dem Abfohlen Plazentareste in der Gebärmutter behält. Auch bei unregelmäßiger Belastung, beispielsweise durch angeborene Fehlstellung der Hufe, kann Hufrehe entstehen. Eine nicht fachgerechte Bearbeitung der Hufe kann ebenfalls dazu führen.
Übergewicht begünstigt die Krankheit zusätzlich. Da Pferde pausenlos Magensäure produzieren, sind Futterpausen von über vier Stunden unbedingt zu vermeiden. Hungert ein Pferd länger, greift die Magensäure zunächst den Magen an. Später gelangt sie durch die zerstörte Magenwand in den gesamten Organismus des Pferdes. In der Huflederhaut kann auch sie zu Hufrehe führen.
Hufrehe bei Pferden erkennen und die Symptome
Ein Pferd, das unter Hufrehe leidet, zeigt sehr schnell Anzeichen von Schmerz. Es tritt vorsichtig auf, bewegt sich wenig und wirkt anteilnahmslos und apathisch. Lahmheit, besonders auf hartem Grund und bei engen Wendungen, tritt ebenfalls auf. Der betroffene Hufkranz ist geschwollen und wärmer. Zusätzlich ist ein Pochen der Arterien an der Hinterseite des Fesselkopfes erkennbar. Steht das Pferd, schiebt es häufig die Vorderbeine nach vorn oder zieht sie weit unter den Körper. Diese Haltung soll die Hinterbeine be-, bzw. entlasten.
Besteht die Hufrehe schon länger, liegen betroffene Pferde vermehrt und strecken dabei ihre Beine weit von sich. Zu Beginn ist die Krankheit häufig nur schwer zu erkennen. Halter sollten daher ihr Pferd genau beobachten, wenn es eines der genannten Symptome zeigt, und frühzeitig ihren Tierarzt befragen, sollte sich von selbst keine Besserung einstellen. Der Zustand des Pferdes verschlechtert sich bei dieser Krankheit sehr schnell binnen drei Tagen spricht man bereits von chronischer Hufrehe.
Hufrehe bei Pferden erkennen und behandeln
Um Hufrehe eindeutig zu diagnostizieren, wird der Tierarzt ein Röntgenbild anfertigen. Das ist außerdem wichtig, da nur dadurch festzustellen ist, wie schwer geschädigt der Huf bereits ist. Danach richtet sich die weitere Behandlung und die einzuhaltende Ruhezeit. Ist die Hufrehe noch nicht weit fortgeschritten, wird der Tierarzt hauptsächlich zu Schmerzmitteln und durchblutungsfördernden Medikamenten greifen. Auch Entwässerungen können helfen. Ebenso werden manchmal leber- und nierenunterstützende Medikamente gegeben. Das Tier sollte zunächst Boxenruhe halten. Wie lange genau und ob dabei eine leichte Belastung in Ordnung ist, entscheidet der Tierarzt.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Rehegipse, welche den erkrankten Teil des Hufes entlasten sollen. Dafür wird der Gips je nach Fortschritt der Hufrehe auf unterschiedlicher Höhe des Hufes angebracht, um das Gewicht des Pferdes auf die Trachten zu verlagern. Außerdem wird damit dem Zug der tiefen Beugesehne entgegengewirkt, wodurch eine Hufbeindrehung verhindert oder aufgehalten werden kann. Außerdem kann der Huf auf verschiedene Arten bearbeitet werden, um die erkrankte Zehe zu entlasten. Auch ein spezieller Rehebeschlag ist möglich.
Verlauf und Prognose einer Hufrehe bei Pferden
Hufrehe sollten sofort behandelt werden, da die Heilungschancen mit Fortschreiten der Krankheit sinken. Hufrehe kann chronisch auftreten, wenn die Ursache der Erkrankung nicht gefunden wird. Auch aus diesem Grund ist eine frühzeitige Einschätzung eines Tierarztes wichtig, da er mögliche Auslöser im Umfeld des Tieres finden kann. Unbehandelt können dauerhafte Veränderungen an den Hufen dazu führen, dass das Pferd sich nicht mehr dazu eignet, beritten zu werden. Zusätzlich leidet das Tier unter starken Schmerzen. Unbehandelt ist eine Hufrehe die zweithäufigste Todesursache bei Pferden.
Was Pferdehalter zur Vorbeugung tun können
Um Hufrehe vorzubeugen, sollte unbedingt auf artgerechte Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet werden. Dabei sollte das Pferd nicht auf hartem Untergrund traben oder galoppieren. Auch Stress kann die Entstehung von Hufrehe fördern und sollte daher vermieden werden. Pferdehalter sollten ihre Weideflächen frei von Giftpflanzen halten und darauf achten, dass ihren Pferden stets rohfaserreiche Nahrung zur Verfügung steht. Ist eine Futterumstellung nötig, sollte diese in kleinen Schritten erfolgen, sodass das Pferd sich langsam an das neue Futter gewöhnen kann.
Schlagwörter: Hufrehe bei Pferden, Hufrehe bei Pferden erkennen, Prognose einer Hufrehe bei Pferden, Symptome Hufrehe Pferde, Ursache Hufrehe bei Pferden Last modified: 5. Juli 2023