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Anzeige/Foto von Helena Lopes auf Unsplash
Sie lieben Ihr Pferd, wissen aber manchmal nicht, was es Ihnen mit seinem Verhalten sagen will? Oder haben Sie sich gerade ein eigenes Pferd gekauft und wollen beim Umgang mit ihm keine Fehler machen? Um die Verhaltensweisen und Mimik von Pferden besser zu verstehen, ist Wissen über die individuelle Körpersprache dieser Tiere wichtig. Hier ein paar Tipps, wie die Pferdesprache richtig deuten und einfacher verstehen.
Pferde kommunizieren auf verschiedene Art und Weise
Ob mit Wiehern, Schnauben, Brummen, Quieken, Rückwärtslaufen oder einer veränderten Mimik – Pferde kommunizieren mit dem ganzen Körper. Pferdesprache richtig deuten, ist für Laien nicht ganz einfach.
Tipp um Pferdesprache richtig deuten zu können: In der Ausbildung für Tierkommunikation können Menschen zu echten Pferdeprofis ausgebildet werden, auch alles zum Verhalten von anderen Haustieren wird hier gelehrt.
Pferde sind typische Herdentiere
Da Pferde echte Herdentiere sind, ist die Kommunikation in einer eigenen Sprache für sie unter Artgenossen besonders wichtig. Nur so kann ein reibungsloses Zusammenleben in einer größeren Gruppe gut funktionieren. Auch der Mensch kann die typische Körpersprache von Pferden mit der nötigen Kenntnis leicht deuten, auf individuelle Bedürfnisse eingehen und so die Bindung zwischen Tier und Mensch stärken.
Geräusche und Pferdesprache richtig deuten richtig
Lesen Sie hier, welche Geräusche Pferde am häufigsten machen und was diese bedeuten.
- Wiehern: Pferde nutzen das Wiehern, um sich auf sich aufmerksam zu machen.
- Brummen: Mit einem tiefen Brummton rufen Pferdemütter ihre Fohlen, es kann aber auch eine freundliche Begrüßung der Artgenossen oder ein Hallo an Sie als Besitzer sein.
- Quieken: Ein Warnsignal ist immer ein lautes Quieken. Es bedeutet, dass Ihr Pferd sich über etwas sehr ärgert. Häufig ist es zu hören, wenn Pferde untereinander in Konflikte geraten und sogar miteinander kämpfen.
Körperhaltung verrät viel über die Stimmung von Pferden
Wie ein Pferd gerade gelaunt ist, erkennen Sie unter anderem an der Körperhaltung. Anspannung, aber auch Aufregung zeigen sich an einer aufgerichteten Haltung und einem unruhigen Hin und Her. Das Gegenteil von Anspannung lässt sich an einem gesenkten Kopf erkennen, eines der Hinterbeine ist dabei meist leicht angewinkelt. In dieser Haltung ist Ihr Pferd absolut tiefenentspannt und Sie brauchen sich keine Sorgen machen.
Tipp: Beobachten Sie Ihr Pferd in den verschiedensten Situationen, um sich dessen Körpersprache genau einzuprägen. Dass es auch unter Pferden verschiedene Charaktere gibt, kann es sein, dass Sie kleine Unterschiede im Verhalten wahrnehmen.
Stimmung am Pferdemaul erkennen
Das Maul von Pferden ist sehr sensibel. Hängt die Maulpartie inklusive der Lippen locker herunter, ist das Pferd sehr entspannt. Ein Zusammenpressen des Mauls mit einem verkniffenen Ausdruck deutet dagegen darauf hin, dass es sich gerade überhaupt nicht wohlfühlt, eventuell sind sogar Schmerzen die Ursache. Ein nach oben geworfener Kopf und eine hochgezogene Oberlippe deuten darauf hin, dass Ihr Pferd vermutlich gerade einen spannenden Geruch wahrgenommen hat. Zeigt es die Zähne deutlich, kann es aber auch akute Schmerzen haben. Kommen noch Kaubewegungen hinzu, wäre das wiederum ein Zeichen der Unterwerfung gegenüber einem ranghöheren Tier. Beobachten lässt es sich meist in der Gruppe, wenn junge Pferde den ältesten Tieren begegnen.
Pferdesprache richtig deuten durch die Pferdeohren
Die Ohren von Pferden können sich in verschiedene Richtungen drehen. Sie drehen sich immer in die Richtung von Geräuschen, die gerade die Aufmerksamkeit des Pferdes erregen. Das Lustige daran ist: Sie können sie unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen bewegen. So kann ein Ohr bei Ihnen sein und Ihre Kommandos hören, aber gleichzeitig auch ein Geräusch aus einer anderen Richtung wahrnehmen. Sind die Ohren des Pferdes nach hinten gerichtet, ist es relaxt und ruhig. Bei Langweile oder Müdigkeit sind die Ohren oft leicht zur Seite geneigt. Hochkonzentriert ist es dagegen, wenn die Ohren spitz und aufgerichtet sind. Eng anliegende Ohren sind ein Zeichen von schlechter Laune.
Der Schweif als Stimmungsbarometer
Auch der Pferdeschweif ist ein Körperteil, den das Pferd je nach Situation unterschiedlich einsetzt. Klemmt dieser zwischen den Beinen des Tieres, ist das eindeutig ein Zeichen von Angst. Es fürchtet sich gerade stark vor etwas Unbekanntem oder einem Angreifer. Ein hin und her wedelnder Schwanz kommt zum Einsatz, wenn lästige Insekten vertrieben werden sollen, er kann aber auch auf etwas anderes Störendes hinweisen. Ein Zeichen von Gelassenheit und Zufriedenheit ist dagegen ein hängender Schweif, der ganz entspannt hin und her pendelt. Hebt das Pferd den Schweif noch höher, hat es Lust zu spielen – etwa, mit Artgenossen umherzutollen. Gut beobachten lässt sich das vor allem bei jüngeren und noch verspielten Tieren.
Düfte wahrnehmen mit den Nüstern
Der Geruchssinn ist bei Pferden sehr ausgeprägt. Die Tiere können feinste Nuancen wahrnehmen, die für Menschen nicht zu erkennen sind. Beim Riechen von etwas Unbekanntem haben Pferde oft geblähte Nüstern und sind in Alarmbereitschaft. Auch wenn sie etwas hören oder sehen, das sie als Gefahr wahrnehmen, weiten sich die Nüstern.
Pferdeaugen verraten die Stimmung
In welcher Stimmung Ihr Pferd gerade ist, können Sie außerdem an den Augen erkennen. Der Ausdruck zeigt verschiedene Gefühle. Ist alles in Ordnung, erscheinen die Augen lebhaft, wach und glänzend. Rollende Augen, bei denen Sie viel Weiß sehen, bedeuten dagegen Panik und Angst, das Tier ist in Unruhe und braucht Sie bzw. einen ruhigen Umgang, um wieder herunterzukommen. Hat das Pferd Schmerzen und fühlt sich schlecht, kann sich das durch stumpfe, trübe Augen und einen ausdruckslosen Blick zeigen.
Training im Umgang mit dem Pferd vom Profi erlernen
Gerade wer noch kein eigenes Pferd hatte und auch nicht sehr geübt im Umgang mit den Tieren ist, der kann von einem erfahrenen Trainer viele wertvolle Tipps bekommen. Und zwar nicht nur im Lesen der typischen Signale und Verhaltensweisen, sondern auch für die optimale Pflege und Haltung der anspruchsvollen Tiere. Neben einem ausreichenden großen Stall sind das vor allem viel Auslauf und Beschäftigung, eine ordentliche Fellpflege und richtige Ernährung des Pferdes, aber auch den Umgang mit Hufeisen und typischen Pferdekrankheiten.
Regelmäßige Tierarztbesuche gehören ebenso wie Impfungen und eine ausgewogene Ernährung zu den Grundlagen, die jeder Pferdebesitzer kennen sollte. Das Erlernen wichtiger Kommandos gelingt am besten in einem Training mit gut ausgebildeten Reitlehrern. Typische Verhaltensweisen und Gefühlslagen zu erkennen, ist sehr wichtig, wenn es um Ihre Sicherheit und die anderer Reitteilnehmer geht. Durch das Wissen zu bestimmten Verhaltensweisen lassen sich Unfälle vermeiden und ein artgerechter Umgang fördert das Wohlbefinden des Tieres.
Schlagwörter: Ausbildung für Tierkommunikation, Pferde kommunizieren, Pferdeausdruck, Pferdekommunikation, Pferdesprache, Pferdesprache richtig deuten, Pferdeverhalten, Tierpsychologie Last modified: 26. März 2024